Tim Staffel, geboren am 2. 10. 1965 in Kassel; 1987 Aufnahme in den Studiengang der Angewandten Theaterwissenschaft an der Universität Gießen (Andrzej Wirth). An der Studiobühne erste Theaterpraxis (u.a. Inszenierungen von Heiner Müllers „Traktor“ und Jean Genets „Die Zofen“). Diplom 1991 mit der Arbeit „Autor = Regisseur: Sprachkonzeptionen im heutigen Theater“. Anschließend freier Schriftsteller und Regisseur, ab 1993 in Berlin. Erste Inszenierungen eigener Stücke und Literaturstipendien; Zusammenarbeit in Performances mit den theateraffinen Musikerinnen Spin-O alias Alexandra Holtsch (u.a. Resident DJ im WTF Berlin) und SMAT alias Vicki Schnatolla (Pianistin, Bassistin, Komponistin). Kooperationen mit der Band Madonna Hip Hop Massaker. Neben Romanen und zahlreichen Hörspielen schreibt Staffel weiterhin für das Theater, er ist bekannt als Kolumnist der „Zeit“ („Modernes Leben“). 2008 wurde er mit „Third Life“ zum Heidelberger Stückemarkt eingeladen. 2008 und 2009 Aufenthalte im „jozi art:lab“ in Südafrika: Konzeption und Aufführung eines Theaterstücks mit Jugendlichen aus einer NGO in Soweto. Im Wintersemester 2009/10 Lehre im Rahmen der Heinz-Dürr-Stiftungsprofessur für Szenische Künste an der Universität Hildesheim.
* 2. Oktober 1965
von Anna Echterhölter
Essay
„Fressen“, „Freaks“, „Fratzen“ – eine Begegnung mit „Passanten“ oder „Personen“ klänge für Tim Staffel wohl zu kitschig und antiquiert. Sein Ton ist ungefähr so sympathetisch wie die klaustrophoben Aversionswelten, ...